Priscilla
Sofia Coppola, Italy, USA, 2023o
When teenage Priscilla Beaulieu meets Elvis Presley at a party, the man who is already a meteoric rock-and-roll superstar becomes someone entirely unexpected in private moments: a thrilling crush, an ally in loneliness, a vulnerable best friend.
Leidende, bevormundete, gar nicht dumme, doch nur zaghaft rebellierende junge Frauen sind das erzählerische Terrain von Sofia Coppola. Basierend auf der Biografie Elvis and Me von Priscilla Presley erzählt Coppola die Beziehung des prominenten Paares kategorisch aus dem weiblichen Blickwinkel, beginnend mit der ersten Begegnung, als Priscilla gerade 14 war. Meistens sehen wir, wie die Titelheldin (Cailee Spaeny) mit sich allein ist im goldenen Käfig Graceland. Und wenn Elvis (Jacob Elordi) mal auftaucht, ist die Einsamkeit nur oberflächlich aufgehoben, denn trotz schwelgerischer Liebesbekundungen und kurzen Momenten des Glücks erscheint der King of Rock'n' Roll als emotional unreifer, wankelmütiger und zunehmend pillenabhängiger Egozentriker. Auf visuell betörende Weise inszeniert Coppola eine Geschichte, die – mag es auch seltsam klingen – spannend ist, weil sie (authentisch) langweilig war: Gefangen in den Geschlechterrollen der damaligen Zeit, in ökonomischer und emotionaler Abhängigkeit blieb Priscilla fast nichts anderes übrig, als sich dem Stillstand als Anhängsel des Stars zu fügen. Einziger Ausweg blieb 1973 die Scheidung, mit der der Film endet.
Till Brockmann